Maria auf dem Seil

Wilde & Vogel (Leipzig) und Zikade Theater (Stuttgart)

nach dem Roman von Lygia Bojunga Nuñes Familienvorstellung für alle ab 8 Jahren


Maria, Maria du gehst alleine,
kein Mensch weiß was dein Herz jetzt spricht,
Auf deiner Seele liegen schwere Steine,
davon erzählen kannst du noch nicht.
Die Steine werden einmal wieder fallen,
mit leichter Seele faßt du neuen Mut,
Das Leben wird dir wieder neu gefallen,
Maria, Maria so ist es gut.

Die zehnjährige Maria erlebt den Absturz ihrer seiltanzenden Eltern und vergisst daraufhin alles, was bisher in ihrem Leben geschehen ist. Sie wird zu ihrer reichen Großmutter Dona Maria Cecilia Mendonça de Melo in die Stadt gebracht. Stundenlang steht sie am Fenster ihres neuen Zimmers und schaut in den Hof hinaus. Ein offenes Fenster zieht sie magisch an. Maria spannt ihr Seil und beginnt träumend zu gehen. Hinter dem Fenster ist ein Flur mit verschiedenfarbigen Türen. Tür für Tür erinnert Maria ihr Leben, und begegnet hinter der roten Tür – im Zentrum des Schrecklichen – schließlich sich selbst. Aus diesem Zusammentreffen mit der im Vergessen gefangenen Maria entzündet sich der Funke des Lebens neu. Eine weitere Tür öffnet sich: Die Zukunft.

Ein Stück mit Puppen und Menschen, im Zirkus, im Wohnzimmer der Großmutter und in den Schattenräumen der Erinnerung, mit viel Musik, einem Hauch Brasilien und dem, was das Leben lebenswert macht.

Christiane Zangers Theaterbearbeitung des Romans der mit der Hans-Christian-Andersen-Medaille ausgezeichneten brasilianischen Autorin Lygia Bojunga Nuñes feierte Premiere am 6. April 2002 am Puppentheater Halle. Sie wurde anschließend neben zahlreichen Gastspielen bei Festivals in Deutschland auch auf Tourneen in Dänemark, Spanien, Großbritannien und in den USA gezeigt.

„Das ist Figurentheater in schönster Form mit all den Vorteilen einer nicht personalen Darstellung, wo dies angebracht ist – und doch auch wieder mit den Vorzügen der Schauspielerei von Menschen. Hautnah ist das zu erleben und oft unter die Haut gehend. Das macht diese Produktion zu einem echten Kleinod für Jung und Alt.“
(Ludwigsburger Kreiszeitung)

Foto oben: Charlotte Wilde