Ich freue mich | Premiere der Neufassung

Eine solistische Verzückung mit jenseitigen Dingen


»Das schönste Leben, das du haben kannst, ist dein Leben, so werfe ich alle Last von mir und freue mich.«

Wir schauen auf einen Mann, der, bekleidet mit etlichen Mänteln, die wie geheimnisvolle Ornate oder Totem ähnliche Zaubermäntel ausschauen, zu einem Entschluss kommt.
Zur Arie „Ich freue mich auf meinen Tod“ aus der Kantate „Ich habe genug“ von Johann Sebastian Bach (BWV 82), legt er alle Schichten ab und endet, aller Last entledigt, mit einem Knaben im Arm. Ist es sein Kind, oder ist es seine eigene Kindheit?
Er muss sich dieser Frage nicht stellen, denn er wird von einem schalkhaften, launischen Seelenführer abgeholt, der ihn durch einen Jahrmarkt von seltsamen Verwandlungen begleitet und ihn zu einer verschmitzten Apotheose führt.
Ein barockes Memento mori, zwischen Pathos und schwarzem Humor, ein Mysterienspiel voller volkstheaterhafter Possen.

„Ich freue mich auf meinen Tod“, wie kann ich so einen Text verstehen, wenn der Tod mir mein Leben nimmt, so werde ich ihm böse sein und keinen Anlass zur Freude sehen.
Aber die Freude ist es doch, die alles erfrischt und erneuert, und ein Leben zwischen Erfrischung und Erneuerung kann doch nur eine Freude sein.

Die Veranstaltungen am 25. und 26. Mai finden statt im Rahmen von „Kirchentag auf dem Weg“.


  • Ausstattung, Idee und Spiel: Christoph Bochdansky
  • Musik: Martin Ptak (live), Johann Sebastian Bach
  • Regie: Michael Vogel